Herman van Veen-Schule

Förderschule der Stadt Mönchengladbach mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Sprache und Kommunikation

An der Herman van Veen-Schule erhalten die Schüler*innen auf der Grundlage ihrer individuellen Lernvoraussetzungen im Lernbereich Sprache und Kommunikation die Möglichkeit, viele unterschiedliche Kompetenzen zu erwerben. Dazu zählen:

Die Förderung dieser Fähigkeiten findet nicht nur im Sprach- bzw. Deutschunterricht, sondern in allen Lernbereichen den individuellen Fähigkeiten entsprechend und auf allen Stufen der individuell möglichen Ebenen statt wie z. B. 


Thema Schriftspracherwerb: Lesen und Schreiben

Grundsätzlich muss für unsere Schüler*innen der Begriff des „Lesens“ (und „Schreibens) erweitert interpretiert werden. Lesen beutet nicht nur die Sinnentnahme aus schriftlichen Angeboten, sondern muss auch die Informationsaufnahme und einen daraus möglichen Handlungsauftrag aus Mimik, Gestik und Gebärden sowie aus Bildern, Symbolen und Zeichen beinhalten. 

Zum erweiterten Lesebegriff gehören auch das Signal- und Ganzwortlesen. Dieser Wörter werden nicht erlesen im Sinne eines Zusammenschleifens einzelner Buchstaben, sondern unsere Schüler*innen erkennen dieser Wörter anhand der einheitlich gestalteten Schrift auf farblich genormten Grund (z. B. Markennamen, Firmenlogos, TV-Sender oder Namen von Supermärkten) oder anhand markanter Anfangsbuchstaben, Buchstabenfolgen oder Wortlängen (eigener Vorname, Wochentage, Monate, Adresse usw.). Mit Hilfe des Signal- und Ganzwortlesens werden unsere Schüler*innen befähigt, sich in bestimmten Sachzusammenhängen zu orientieren und entsprechende Handlungen auszuführen. Die Schüler*innen empfinden sich als lesend und dadurch erheblich bestätigt.

Um unseren Schüler*innen den Einstieg in das Lesen im engen Sinne zu erleichtern, führen wir hauptsächlich im Vor- und Unterstufenbereich zunächst Buchstaben ein, die für den Leselernprozess von Bedeutung sind und aus denen leicht Wörter gebildet werden können (z. B. alle Vokale sowie z. B. Konsonanten M, N, R, S). Alle Buchstaben werden mit vorgegebenen Gebärden unterlegt, so dass unser Schüler*innen sich diese Buchstaben gut einprägen können. Vielfältige Lernmittel aus dem Bereich der Wochenplanarbeit wie Arbeitsblätter, Materialien mit Selbstkontrolle (Logico, mini-Lük, Lük, Heinvetter, Klammerkarten etc), Computerprogramme sowie Lernapps für die klasseneigenen Ipads unterstützen das Lernen.

Entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten fördern wir einige unserer Schüler*innen auch mit Hilfe des analytisch-synthetische Leselern-Verfahrens. Die Schüler*innen lernen zunächst das Wörter aus Einzelbausteinen (Buchstaben) zusammengesetzt sind. Im weitern Verlauf erlernen die Schüler*innen das Verbinden von Einzelelementen (Buchstaben zu Silben, Silben zu Wörtern) zu einem hörbaren oder innerlich gesprochenen Wort. Einige unserer Schüler*innen sind in der Lage, auch das lautierende Schreiben zu erlernen. Im Unterricht werden je nach Fähigkeit der Schüler*innen Groß- und Kleinbuchstaben, Druckschrift und in einigen Fällen auch die Schreibschrift eingeführt. 

Mit Blick auf die individuellen Lernwege der einzelnen Schüler*innen gibt es an unserer Schule keinen verbindlichen Standartleselehrgang. Besonders im Unter- und Mittelstufenbereich wird auf verschiedene Lese- und Schreiblehrgänge zurückgegriffen, die die Arbeit mit verschiedenen Altersgruppen und Lernausgangslagen erlauben.


Thema: Mündlicher Sprachgebrauch

Ziel jeglichen Unterrichts ist es, die Sprach- und Sprechfähigkeiten unserer Schüler*innen zu aktivieren und zu erweitern.

Die Schüler*innen üben:

  • in vielfältigen und alltäglichen Situationen miteinander verständnisvoll zu sprechen

  • Sprachkonventionen einzuhalten wie z. B. ein angemessenes Begrüßen, sich entschuldigen, um Hilfe bitten, nach etwas fragen

  • Gesprächsregeln zu beachten (Gesprächsreihenfolge einhalten, anderen zuhören, andere ausreden lassen usw.)

  • erlebnisbezogen (frei oder durch Impulse) erzählen

  • zu Bildern oder zu/über Bücher oder Texte erzählen

  • sachbezogen sprechen (informieren, beschreiben, vermuten, diskutieren)

  • kommunikative Mittel in Spielsituationen erproben, erkennen, anwenden und übertragen (auch szenisch spielen)

  • metakommunikativ miteinander sprechen

  • demokratisch miteinander sprechen